Ich habe ja schon einmal von Namibia geschwärmt und nun, so kurz vor unseren Flitterwochen, wenn ich noch einmal so im Reisetagebuch blättere, da sticht mir unser Tagesausflug ins Auge – wir waren von Swakopmund aus nach Walfish Bay gefahren und hatten dort eine kombinierte Boots- und Wüstentour mit den Jeeps – ein Tag voller Erlebnisse, die man so schnell nicht vergisst!
Aber zurück auf Anfang. Wir hatten über unsere Farmerin bei namibiancharters ein Kombipaket gebucht, bei dem es sowohl die See als auch die Wüste zu erkunden gab. Namibian Charters bietet auch auf seiner Webseite solche kombinierten Boots- und Wüstentouren an, wenn ihr mal einen Blick werfen wollt.
Da wir am Vortag schon von der Farm nach Swakopmund gefahren waren, holte uns ein Fahrer gegen 7 an unserem Hotel ab und es ging für uns nach Walfish Bay. Schon auf dieser Strecke fährt man an unglaublich tollen „Sandstränden“ vorbei. Am Hafen angekommen, gab es für jeden ein gelbes Ticket für die Silversand mitsamt kurzer Einweisung, wie wir aufs Schiff kämen. Dann haben wir nur noch kurz warten müssen, bis unser Katamaran endlich an den Steg fuhr.
Ich hatte derweil meine Bedenken, weil ich nicht ganz so seetauglich bin, wie ich es mir wünsche, aber meine Gedanken wurden zerstreut, als ich dann einige Zeit den Pelikan beobachtete, der die Besucher m Pier und auf den Stegen unterhielt.
DIE BOOTSTOUR – Der Ausflug
Als es für uns dann endlich auf das Boot ging, wartete der Freund Pelikan schon daruaf, mitzukommen. Geduldig stand er wie alle anderen wartenden Passagiere mit am Steg und schaute der Besatzung zu, wie sie die Treppe runter liesen, damit die Gäste zusteigen konnten. Das war natürlich schon ein Highlight. Was eher nicht so Highlight war, war die große Menschentraube um den Guide herum, was mir schon irgendwie seltsam viel vorkam.
Wie auch immer, wir bekamen noch vor dem besteigen des Bootes eine kurze Sicherheitseinweisung: Wenn einer vom Boot fällt, dann heißt das „man over board“ und nix anderes. „Achja, und wenn sie runter fallen, dann schwimmen sie Richtung Osten zum Leuchtturm, da müssen wir sowieso hin!“, sagt unser Guide und zeigt auf einen Leuchtturm weit draußen.
Dann ging es für alle aufs Boot und da wir als letzte drauf kamen, standen wir – es waren alle Sitzplätze auf dem Katamarandeck voll. Na prima, mein Papa, der eher nicht so begeistert ist, sich zwischen Menschenmengen durchzudrängeln, war drauf und dran, das Boot wieder zu verlassen, da kam unser Guide wieder. Irgendwie wären wir wohl ein paar zu viel, aber das mache nichts. Wir bekämen andere Plätze. Dann ging es für uns zwischen den Leuten durch unter Deck durch das Boot. Ich sah meine Chancen auf schöne Fotos schon schwinden, als es hinten wieder Trepp auf ging und wir am Heck des Bootes wieder auf Deck kamen. Direkt hinter der Brücke, also quasi beim Kapitän – und das am höchsten Punkt des Schiffes. Ich sag euch – wir hatten dank dieses kleinen Zwischenfalls die besten Plätze überhaupt auf dem Schiff!
Und dann konnte die Fahrt auch losgehen, aus dem kleinen Hafen zu den Robbenbänken, wo wir sogar eine Robbe mit etwas Fisch aufs Boot locken konnten. Neben uns fuhren noch andere Schiffe und die Kapitäne teilten sich gegenseitig mit, wo es gerade Delfine oder Robben zu sehen gäbe. Fantastisch! Unser Guide erzählte – teilweise mehrsprachig – über die Meeresbewohner, Delfine und Robben, die Wale, die man zu der Saison vielleicht sogar sehen könnte. Alle hörten gebannt zu und es gab immer nur kurze Unterbrechungen für Fotos, wenn es wieder Robben oder Delfine am Boot zu sehen gab, die Möwen über uns kreisten oder der Pelikan wieder Kunststücke vollführte, wie etwa, sich direkt neben die Touristen auf die Reling zu setzen.
Dann kam auch noch Willem, der zuerst uns, und dann die Gäste vorne alle mit kleinen Emaille Tassen ausstattete, um danach mit einer großen Flasche Portwein rumzugehen und auszuschenken. Die erste Runde war noch ok, dann kam er nochmal und zum Spaß meinten wir, er solle die Flasche da lassen – wir haben ja nicht damit gerechnet, dass er das wirklich macht… nun ja, da stand sie nun, der riesen Ballon mit Alkohol. Und da es draußen kalt war, haben wir eben noch etwas gegen die Kälte getrunken.
Auch das Essen wurde uns auf kleinen Tellern angerichtet nach oben gebracht, die restlichen Gäste bedienten sich dann unten an einem Buffett. Wir thronten also wirklich auf unseren Premiumplätzen und freuten uns des Lebens. Nach dem Essen ging es noch mit einer Runde Sekt weiter, dann kam auch mal der Guide zu uns und wir plauderten eine ganze Weile, viel über das Meer und das Land und die Leute – und als sein Sekt alle war, nahm er einfach Portwein in sein Sektglas, trank mit uns und wir quatschten noch eine ganze Weile.
Schließlich ging es auch für uns zurück an den Steg und da bemerkten wir dann auch, dass der Portwein gut in die Beine geht. Ich trinke allgemein wenig und vertrage auch nicht viel und hatte 1,5 kleine Tassen Portwein getrunken. Die anderen hatten aber die ganze Flasche Port mit dem Guide zusammen geleert… und waren dementsprechend gut drauf. ^^
DIE BOOTSTOUR – Good to know
Auch wenn es an der Küste immer etwas kühler (dicke Jacke nicht vergessen!) und bewölkter als im Landesinneren ist, scheint trotzdem die Sonne. Wir hatten daran keinen Gedanken verschwendet und waren am Ende des Tages gut rot geworden – denn auch durch die Wolken hat sie wirklich Kraft und das gefährliche ist, dass man es nicht merkt. Und wie eingangs schon erwähnt – nur weil man sich dort nahe der Wüste befindet, heißt das nicht automatisch, dass es warm ist … ihr seht, wie warm ich eingepackt war 😉
DIE WÜSTENTOUR – Der Ausflug
Weg vom Wasser ging es dann für uns direkt zu den Jeeps, wo die Gruppen aufgeteilt wurden – da wir zu viert waren, hatten wir unseren eigenen Jeep – mit Rudi. Er sprach deutsch und war richtig nett. Seine erste Frage im Auto war dann auch: „Okay, wer hat hier Sherry getrunken?“ Und da ging für uns die lustige Reise los.
Wir fuhren Richtung Sandwich Bay zu den Flamingos – liebevoll Erdbeerhühner genannt – für eine kurze Fotosession und Rudi lies etwas Luft von den Reifen. Dann ging es weiter an den Salzpfannen vorbei in die Wüste. Zuerst sind es noch kleinere Sandhügel, dann kommt man auf eine große weite Fläche, an der man den Horizont flimmern sieht. Zu allem kann Rudi spannende und informative Storys erzählen – und dann sind wir auch schon im Naukluft National Park.
Man blickt direkt auf die riesigen Sanddünen und noch erscheinen sie einem unerreichbar. Im Jeep geht es in der Karawane zwischen Ozean und Sanddünen am Strand entlang – teilweise recht halsbrecherisch, denn das Wasser tritt teilweiße an die Dünen heran und spült dort Sand weg, was für einige Manöver der Fahrer sorgt. Aber Rudi ist routiniert und steuert sicher an der Küste entlang bis zu einer Art Lagune, der Sandwich Harbour Lagoon.
Dort gab es für uns dann wieder einen Halt und wir erhielten noch eine kurze Einweisung, wie man am besten die Dünen erklimmen kann, wenn man denn will. Mama hat nach der Hälfte kapituliert, Christian und ich sind wirklich bis hoch gekraxelt. Ich sag euch, so hoch sehen die Dünen nicht aus, aber einen sandigen Berg hochzusteigen, das ist anstrengender, als es aussieht. Aber der Ausblick lohnt sich allemal. Die große Weite und die Sanddünen, die direkt am Ozean liegen, das ist einfach traumhaft!
Als wir mit einigen anderen wieder unten angekommen waren, gab es noch ein kleines Picknick – es werden unter anderem wieder fangfrische Austern serviert, es gibt Sekt, Getränke, Obst, alles was das Herz begehrt. Wir hielten uns etwas fern vom Alkohol und das war auch besser so, denn die Fahrt ging noch weiter. Denn auf dem Rückweg ging es – statt an der Küste entlang – direkt durch die Wüste. Dünenfahren. Also Achterbahnfahren. Nur im Auto. Meiner Fähigkeit beraubt, Fotos schießen zu können, wackelte ich einfach im Flow des Jeeps auf der Rückbank mit – immer leicht angepannt, sodass der Kopf nicht gegen die Scheibe knallt. Es war der Wahnsinn und am Ende kamen wir nochmal auf einer de höchsten Sanddünen zum stehen und genossen noch einmal die Aussicht – direkt am Kamm der Düne ging es auf der anderen Seite so ziemlich 90° bergab direkt in den Ozean. Faszinierend, was die Natur so alles anstellt!
Als wir gegen 16.30 Uhr wieder am Hafen waren, bedankten wir uns herzlich bei Rudi für die tolle Fahrt und wurden auch von unserem Fahrer erwartet, der uns zurück zum Hotel bringen sollte. Also vertraten wir uns noch kurz die Beine und dann ging es zurück ins Hotel – und erstmal Füße waschen nach der Dünenwanderung und dann ordentlich AfterSun ins Gesicht.
Anschließend waren wir noch eine kleine Runde in Swakop spazieren und Abendessen, aber da wir alle müde waren, ging der Tag auch gegen 21.00 Uhr zu Ende.
DIE WÜSTENTOUR – Good to know
Bei schwachen Nerven oder für jemanden, der Höhenangst hat oder dem schnell schwindelig wird, wäre diese Tour eventuell nicht unbedingt etwas, da es doch recht turbulent daher ging. Ihr könnt es euch tatsächlich wie eine kleine Achterbahnfahrt vorstellen. Natürlich nur viel besser 😉
Ansonsten solltet ihr bei Fotos darauf achten, dass ihr nicht zu nah an den Sand geht, der enthält nämlich Magnetit und kann eure Kameras lahm legen, sagt Rudi. Eine warme Jacke von der Bootstour könnt ihr auf alle Fälle ausziehen, achtet aber trotzdem auf geschlossenes Schuhwerk und lange Kleidung, schon alleine der Sonne wegen. Und wenn ihr wirklich eine Düne erklimmen wollt, kann ich nur empfehlen, es barfuß zu tun. Ich habe nämlich alles drei ausprobiert: Mit Schuhen, in Socken und barfuß- letzteres fand ich am besten.
Nun bin ich am Ende meines wahrscheinlich längsten Posts auf einfachelsa – ich hoffe, ich konnte euch ein wenig mit nehmen in dieses fantastische Land. Ich weiß, dass die Fotos nicht mal annähernd einfangen können, was man dort erlebt, aber ich hoffe, ihr findet trotzdem Gefallen an ihnen!
Nun habt noch eine tolle Restwoche und startet gut ins Wochenende!
Eure Elsa
2 Kommentare
Liebe Elsa,
was für ein interessantes Reiseziel – ich wusste nicht, dass Namibia solch eine Quelle für verschiedene Landschaften ist. Wirklich beeindruckend.
Liebe Grüße
Sigrid
Liebe Sigrid, ohja, dieses Land hat sooo eine Menge zu bieten, ich kann es wirklich jedem nur empfehlen 🙂
Ganz liebe Grüße ♥